26.09.2023

"Weltwiese": Wohnbaugruppe plant zukunftsweisendes Quartier für Augsburg

Die Wohnbaugruppe Augsburg wird das Gebiet „Centerville-Nord / Weltwiese“ neu entwickeln. Geplant ist die umfassende Neustrukturierung des rund 14,5 ha großen Geländes rund um die Carl-Schurz-Straße in Kriegshaber. Dazu wurde im März ein Realisierungswettbewerb ausgelobt. Die Preisträger unter den insgesamt 15 Teilnehmern stehen nun fest: Überzeugen konnten die Stuttgarter Büros asp Architekten und Bäuerle Landschaftsarchitektur + Stadtplanung.

 

Die Wohnbaugruppe Augsburg plant auf dem etwa 14,5 ha großen Gebiet rund um die Carl-Schurz-Straße in Kriegshaber ein neues Wohnviertel zu entwickeln. Das Areal, das die unter US-Besatzung erbaute Siedlung „Centerville-Nord“ und die ehemals teilweise als Baseball-Feld genutzte Rasenfläche „Weltwiese“ umfasst, soll dafür umstrukturiert und neu bebaut werden – zukunftsfähig und modern, mit deutlich mehr Wohneinheiten als bisher. Aktuell befinden sich auf dem südwestlich an den Reesepark anschließenden Grundstück 344 Wohnungen der Wohnbaugruppe Augsburg. Im neuen Quartier ist mit rund 1200 Wohneinheiten zu rechnen, die auf dem Grund des derzeitigen Bestands sowie Teilen der „Weltwiese“ entstehen werden. Diese soll – wenn auch in ihrer Ausdehnung reduziert – als große identitätsstiftende Grünfläche der Nachbarschaft gestaltet und ökologisch deutlich aufgewertet werden. „Damit trägt die WBG auch dem Wunsch der Bevölkerung Rechnung, wertvolle Grünflächen zu erhalten. Gleichzeitig ist der Neubau von bezahlbaren Wohnungen wichtiger denn je, und das bei knapper Grundstücksverfügbarkeit. Mit der Weltwiese verfügt die Wohnbaugruppe Augsburg über eine eigene große Fläche, die durch die Umsetzung des Siegerentwurfes viel Potenzial für ein zukunftsweisendes Stadtquartier bietet“, so Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende Eva Weber.

Zukunftsfähiges Wohnviertel für Augsburg

Um die Neuentwicklung des Gebiets „Centerville-Nord / Weltwiese“ optimal umsetzen zu können, wurde ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb ausgelobt. Gefordert war ein Konzept für e­­in modernes Quartier, das dem Klimaschutz in besonderem Maße Rechnung trägt, eine ausgewogene Mischung an Wohnformen für unterschiedliche Zielgruppen vorsieht und soziale, gemeinnützige und gewerbliche Nutzungen integriert. Zudem waren ein zugehöriges Mobilitätskonzept und die Planung des Freiraums wesentliche Kriterien. „Die Neuplanung des Gebiets ist ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft, die Umsetzung wird uns über viele Jahre beschäftigen. Unser Ziel ist es, hier ein lebendiges, nachhaltiges Quartier mit durchweg hoher Wohnqualität in allen Lagen zu schaffen“, so Wohnbaugruppe-Geschäftsführer Dr. Mark Dominik Hoppe.

Planungsbüro aus Stuttgart überzeugt mit Entwurf

Bei der Sitzung am vergangenen Mittwoch kam das Preisgericht zur Entscheidung, dass die Planungsaufgabe am besten von der Stuttgarter Arbeitsgemeinschaft aus der asp Architekten und dem Büro Bäuerle Landschaftsarchitektur + Stadtplanung umgesetzt wurde. Der Gewinnerentwurf sieht ein eigenständiges Quartier mit größtenteils drei- bis fünfgeschossigen Gebäuden vor, die sich um einen Boulevard für Fahrradfahrer und Fußgänger arrangieren. Als landschaftlichen Mittelpunkt setzen die Planer eine verkleinerte Weltwiese, die im neuen Konzept deutlich an Aufenthaltsqualität gewinnt. Zusätzlich soll eine direkte Verknüpfung zum Reesepark im Osten und Osterfeldpark im Westen geschaffen werden. Daneben umfasst das künftige Wohngebiet gemeinschaftliche Höfe und Nachbarschaftsplätze, Kitas, einen Jugendtreff, Studentisches Wohnen und ein Seniorenzentrum. Überzeugen konnte auch das den Planungen zugrundeliegende Prinzip einer „Schwammstadt“ sowie das ökologische Gesamtkonzept, das Grünanlagen als Retentionsflächen, den Einsatz von Biotopen sowie verschiedene Freiflächenangebote vorsieht. Das Viertel selbst ist als weitgehend autofreie Zone konzipiert: Hierfür sieht der Entwurf vor, die Carl-Schurz-Straße – derzeitige Hauptverkehrsachse – zurückzubauen. Drei Hochgaragen an den Eingängen zum Quartier bieten nicht nur Stellplätze für beispielsweise Pkw und (Lasten-)räder, sondern fungieren auch als Anlaufstelle für den Lieferverkehr und bieten Möglichkeiten zum Umstieg auf andere Mobilitätsformen.

Planungssicherheit für die derzeitigen Bewohner

Die Entwicklung des Gebietes ist schrittweise geplant: Im Idealfall sollen nach einem Baustart auf der zur Verfügung stehenden Freifläche die Bestandsmieter in den Neubau umgesiedelt werden. Danach erfolgt der Abbruch der alten Blöcke, um wieder Platz für neue Gebäude zu schaffen. „Ein Hauptaugenmerk wird sein, die Mieterschaft über die Planungen rechtzeitig und stetig auf dem Laufenden zu halten und selbstverständlich auch, ihnen durchgehend eine Wohnmöglichkeit bieten zu können“, so Dr. Hoppe. Auf diesen Aspekt wurde bereits bei Auslobung des Wettbewerbs ein besonderer Fokus gelegt. Und der nächste Schritt? „Die Bauverwaltung der Stadt Augsburg freut sich darauf, diesen sehr gelungenen Entwurf – er ist in den Bereichen bezahlbarer Wohnraum, Klima und Mobilität in jeder Hinsicht zukunftsweisend – nun zusammen mit der Wohnbaugruppe in einen Bebauungsplan zu gießen“, erklärt Baureferent Steffen Kercher.

Ausstellung aller Entwürfe vom 28. September bis 5. Oktober 2023

Alle Einreichungen des Wettbewerbs sind noch bis einschließlich Donnerstag, 5. Oktober 2023, im ehemaligen Sheridan-Casino (Pröllstraße 2, 86157 Augsburg) zu den nachfolgenden Öffnungszeiten für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenlos.

28. Sept. – 1. Okt. 2023: Do – So jeweils 15 Uhr – 18 Uhr

3. Okt. – 5. Okt. 2023: Di – Do jeweils 15 Uhr – 18 Uhr

Sie haben außerdem die Möglichkeit, unsere digitale Ausstellung zu besuchen.

 

Hier finden Sie das offizielle Wettbewerbsprotokoll.

 

Rendering: asp Architekten

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