18.09.2020

Gelebte Inklusion: Wohnbaugruppe spendet an das Fritz-Felsenstein-Haus

Menschen mit Körper- oder Mehrfachbehinderung fördern und in die Gesellschaft einbinden: Das hat sich das Fritz-Felsenstein-Haus (FFH) auf die Fahne geschrieben. Dies unterstützt auch die Wohnbaugruppe Augsburg.

Die Wohnbaugruppe Augsburg kommt ihrer sozialen Verantwortung für die Stadtgesellschaft auf viele Arten nach. Im Rahmen der Aktion „90 Jahre, 90 Taten“ (2017) lernte das Unternehmen unter anderem den Verein Fritz-Felsenstein-Haus näher kennen und blieb seither im Kontakt. Nun unterstützte die Wohnbaugruppe das FFH erneut mit einer Spende über 1.000 Euro.

Neuer Snoezelraum

Das Geld fließt in eine Snoezelen-Einheit, in welcher der Heilpädagogischer Fachdienst des FFHs therapeutische Angebote umsetzen kann. Ein Snoezelraum ermöglicht es Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sich in gemütlicher, ruhiger und reizarmer Atmosphäre aufzuhalten. Bequem liegend oder sitzend lauschen sie hier leisen Klängen und Melodien, manchmal auch Geschichten. Dabei betrachten sie die beruhigenden Lichteffekte im Raum oder schließen die Augen.

Besichtigung Reesepark I

Den Spendenscheck übergab die Wohnbaugruppe bei einer gemeinsamen Besichtigung des Rohbaus der Wohnanalage Reesepark I an der Ulmerstraße. Wie bei allen Neubauprojekten des Unternehmens, werden auch hier alle Wohneinheiten barrierefrei errichtet. Bei der Konzeption der vier rollstuhlgerechten Wohnungen wirkte das FFH unterstützend mit und war eng in die Planung von Grundrissen und Wohnungsausstattung eingebunden. Ziel war, durch die Nutzung der Erfahrungen und Kenntnisse das bestmögliche Ergebnis für die Zielgruppe zu erreichen. Eine besondere Kooperation auch, da die Fritz-Felsenstein-Schule mit Internat am 1. Februar 1968 nur ein paar Meter nördlich der Baustelle ihren Betrieb aufnahm. Die neuen 2-Zimmer-Wohnungen sind jeweils für eine alleinlebende Person mit multipler Körperbehinderung geplant. Sie befinden sich im westlichen Bauteil. Im EG wird das Café Ihle voraussichtlich ab Sommer 2021 seinen Geschäftsbetrieb aufnehmen.

Wohnraum für Inklusion

„Ohne kommunale Wohnbauträger wären Menschen mit Behinderung bei der Suche nach geeignetem und bezahlbarem Wohnraum aufgeschmissen“, erklärt Gregor Beck, Vorstand des FFH. Menschen mit Mobilitätseinschränkung sind darauf angewiesen, dass ihr Wohnraum auf ihre speziellen Bedürfnisse angepasst ist, in der Nähe eines barrierefreien ÖPNV Anschlusses liegt und mit Grundsicherung zu bezahlen ist. „Eine fast undenkbare Kombination auf dem freien Markt“, wie Gregor Beck weiß. Hier können Mieter alleine in ihren Wohnungen leben, unterstützt von einem Assistenzdienst. „Die Wohnbaugruppe schafft speziellen Wohnraum, wir betreiben die Assistenz. Gemeinsam ermöglichen wir Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben“, so Beck. „Der Wohnraummangel in Augsburg verschärft sich beim Thema ‚rollstuhlgerecht‘ noch einmal erheblich und zeigt, wie wichtig der geförderte Wohnungsbau für eine inklusive Gesellschaft ist. Das gelingt aber nur, mit den richtigen Partnern“, so Dr. Mark Dominik Hoppe, Geschäftsführer Wohnbaugruppe Augsburg. Darum steht das Unternehmen auch mit Verbänden wie dem Caritas Augsburg, dem Arbeiter-Samariter-Bund Augsburg sowie dem Dominikus-Ringeisen-Werk in Kontakt, um das stadtweite Problem bestmöglich anzugehen. Aktuell entstehen in den Neubauprojekten der Wohnbaugruppe 26 rollstuhlgerechte Wohneinheiten.

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